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Die Bibliothek von S.Lucia


Die Bibliothek von S.Lucia, bekannter als die Bibliothek Zambeccari, wurde von den Jesuiten gebaut, um die reichen Buchschätze angemessen unterzubringen, die sie während vieler Jahre gesammelt hatten. Die Bibliothek war die letzte groβe Baumaβnahme in ihrem bologneser Komplex vor der Aufhebung 1773.

In dem geschlossenen Häuserblock zwischen Via Castiglione, Via Cartoleria und Via de’ Chiari siedelten sich die Jesuiten Mitte des 16.Jahrhunderts an. Dort eröffneten sie Schulen und Kollegien von groβem Erfolg und sie bauten die groβartige S.Lucia Kirche. Der Architekt Giuseppe Antonio Ambrosi wurde mit dem Plan betraut, der am Anfang weder den Zugang von auβen noch die groβe Vorhalle vorsah. 

Offenbar dachte man an eine für die Ordensbrüder und für ihre Studenten reservierte Bibliothek. Die Arbeiten begannen am 29. März 1742. Im Mai kamen sie in den Genuss einer Zambeccari-Sbaraglia Schenkung, die aus Büchern und jährlichem Einkommen bestand. Diese hätte die finanziellen Anstrengungen der Jesuiten verringert, aber sie war abhängig von der Öffnung der Bücherei für die Öffentlichkeit. Das wollte die neue Empfindsamkeit, verbreitet von der Aufklärung, in einer Stadt, die noch keine öffentliche Bibliothek hatte. Der Plan von Ambrosi erfuhr an dieser Punkt eine Veränderung, die dazu zwang, die Räume neu zu überdenken.

 

Erstes projekt

Verwirklichtes projekt

 

Ingresso esterno di via Castiglione

Eine Außentür wurde unter dem Laubengang von Via Castiglione geöffnet, um dem Publikum den Eingang zu gestatten. 

 

Eine Wendeltreppe -ein richtiges barockes Meisterwerk- ermöglichte es, das Atrium zu erreichen, das geplant wurde, um in den grossen Saal einzutreten, der bis heute dem Originalprojekt treu geblieben ist.

La scala romboidale

 

Le scansie della biblioteca

Zwei Reihen von Regalen bedeckten die Wände völlig und sie konnten mehr als 5000 Bücher fassen. Die höhere Reihe erreichte man mit einer Brüstung, die von einer wertvollen Balustrade geschützt wurde.

 

Kaum war das Gebäude beendet, begann man mit dem Innenschmuck, nach dem spätbarocken Kanon. An ihm arbeiteten Nicola Bertuzzi und Giuseppe Marchesi als Figurenmaler, Pietro Scandellari als Dekoratiosmaler und Bildermaler, Antonio Calegari als Bildhauer der Ornamentik.Der Freskenzyklus wurde fast sicher von einem Pater des Jesuitenordens ausgedacht, und er entspricht ihrer Auffassung, die christliche Anschauung von Weisheit zu erklären und zu verbreiten.

 

Auf den bemalten Hintergrund, der die Zugangtreppe beherrscht, wurden von Nicola Bertuzzi zwei Putten gemalt, die einen Gebetsreim halten, der zur Suche nach der Weisheit anspornt:“ in omni animo tuo accede ad illam“ ( Liber Ecclesiastici, 6, 27).

In dem Gewölbe der Vorhalle erscheint die Weisheit in menschlicher Gestalt, wie sie das Buch der Sprüche vorstellt. Bertuzzi ist der Autor auch dieser „Allegorie der Weisheit“.

 

 

Die Weisheit, auf einem Thron aus Wolken, hält in der rechten Hand das Symbol der Einigkeit und in der linken Hand ein Füllhorn ,aus dem die Symbole der religiösen und zeitlichen Macht heraustreten. 

Die Putte zu ihren Füβen definiert sie „primogenita ante omnem creaturam“ (Liber Ecclesiastici, 24, 5,).

 

In die vier Zwickel der Gewölbe hat Bertuzzi Putten mit Gebetsversen gemalt, die Eigenschaften der Weisheit nach der Bibel zitieren.

 

„Longitudo dierum in dextera eius“ (Proverbiorum Liber, 3, 16),

 „in sinistra illius divitiae et gloria“ (Proverbiorum Liber, 3, 16),

 „ex ore Altissimi prodivi“ (Liber Ecclesiastic,24, 5) und

 „in omni populo steti“ (Liber Ecclesiastici, 24, 9).

 

An der Außenwand der Vorhalle befindet sich ein ovales Ölporträt von Monsignor Zambeccari, dem Mäzen der Bibliothek. 

 

Die Umgebung ist eine Vergröβerung derillusionistischen, von Scandellari gemalten Architektur. Eine kostbare Balustrade aus Holz unterbricht die Wand.

 

In dem ovalen Fresko des Gewölbes, in dem groben Saal, erscheint Salomon, von Gottes Licht erleuchtet, das von der Weisheit auf ihn gelenkt wird. Gott wird von dem Dreifaltigkeitssymbol dargestellt. Die Weisheit ist eine weibliche Gestalt, auf einem Thron aus Wolken sitzend.

Salomon, der als Mensch zwischen Menschen kniet, betet, um das Geschenk der Weisheit zu erhalten, die laut der traditionellen christlichen Ausschauung Gott als Quelle hat. 

Die Putte zü Füben Salomons bestätigt das gute Ergebnis des Gebets: „venit in me spiritus sapientiae“ (Liber Sapientiae, 7, 7)

Der Figurenmaler ist Giuseppe Marchesi, der Maler der Paneele Pietro Scandellari.

An den Seiten des Ovals werden die Flüsse Tigris, Jordan, Phison und Gehon abgebildet, deren fruchtbare Überschwemmungen mit der Weisheit verglichen werden.

Die Weisheit überflutet die Länder, die von den Landschaften an den vier Seiten des Gewölbes dargestellt sind, und sie fördert die wissenschaftlichen Disziplinen, die in den Fresken der Halblünetten symbolisiert werden. Unter den Halblünetten standen, nach Themen geordnet, die Bände der reichen Bibliothek. Wer sich ihnen näherte, stellte unter Beweis, dass er Salomon folgen wollte und dass er zu dem höchsten und andauerndsten Geschenk strebte: der Weisheit.

 

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